Freitag, 3. Oktober 2008

Übung: Explosion in Schacht mit verletzten Personen

von Christoph Gruber

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Zuletzt am Samstag, 4. Oktober 2008 geändert.

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Im Zuge der Errichtung des Hochwasserschutzes wurde der Alaunbach mit einem Druckstollen überbaut. Dieser untertunnelt die Schnellstraße und reicht vom Jachthafen bis zur Justizanstalt in Stein. Dieser 900m lange Betonschacht war nun Schauplatz einer Übung der Hauptwache.

Übungsannahme der Einsatzübung am 2.10.2008: bei Schweißarbeiten in diesem Schacht ist es zu einer Explosion gekommen und vorerst vier Personen wurden vermisst. Alle Zugänge in den Schacht waren aufgrund des Vorfalles nicht verwendbar, somit war der Startpunkt für die Einsatzkräfte der Schachteingang im Bereich des Jachthafens.

Anfangs noch mit einer Schlauchleitung machte sich der erste Trupp mit umluftunabhängigen Atemschutz auf den Weg in den Schacht. Hindernisse, und "Null-Sicht-Bedingungen" machten das Vorankommen schwierig und "luftintensiv".

Nachdem die ersten beiden Atemschutztrupps aufgrund des begrenzten Luftvorrates umkehren mussten ohne die Verletzten Personen zu erreichen, kam ein verdoppelter Trupp (6 Mann) in Einsatz. Durch die bereits liegende Schlauchleitung konnte ziemlich schnell vorgegangen werden, doch auch dieser Trupp musste seinen Anmarsch abbrechen, als der Luftvorrat sich dem "Rückzugszeitpunkt" annäherte.

In der Zwischenzeit war auch klar, dass der Unglücksort ca. 500 m nach dem Einstieg sein sollte, die Trupps aber bei spätestens 400 m ihren Rückzug antreten mussten.

Ein fiktiver Bagger konnte allerdings einen Zugangsschacht freilegen, sodass zwei weitere Trupps nun mit einer Schiebeleiter im Bereich der Firma Hofer in den Schacht einsteigen konnte. Mit Korbschleiftrage und weiteren Hilfsmitteln konnten anschließend die Personen gerettet werden.

Der erste Trupp wird eingewiesen...Aufbau der KellerleitungDie Drehleiter dient der BeleuchtungDer Eingang in den Schacht am JachthafenMittel Tragkraftspritzen wird das Löschwasser aus der Donau angesaugtEinstieg in den
Ziel dieser sehr schwierigen Übung war es Erfahrungswerte bezüglich Luftverbrauch mit den neuen Atemschutzgeräten zu sammeln. Bei dieser Übungsannahme war es für die Geräteträger auch sehr augenscheinlich, dass der Luftvorrat immer im Auge zu behalten ist, damit ein rechtzeitiger Rückzug möglich ist.

35 Mitglieder der Hauptwache nahmen an dieser Übung teil.