Praxisübung Brandbekämpfung im Freien

von von Text: Lars Hintenberger; Fotos: Christoph Passler, Florentin Baumgartner, Bernhard SuppanerZuletzt am Dienstag, 24. Mai 2022 geändert.
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Vor kurzem fand die zweite Praxisübung zum Thema Brandbekämpfung im Freien statt. Wie bei der ersten Praxisübung wurde auch diese wieder in zwei aufbauenden Teilen abgehalten. 12 Teilnehmer*innen aus fast allen Wachen der Freiwilligen Feuerwehr Krems/Donau, nahmen an der Ausbildung teil. Die theoretischen Grundlagen für die Ausbildung, wie etwa die Einflussfaktoren auf Brände im Freien, wurden durch zwei Videos erklärt, welche einen Verzicht auf einen Ausbildungsteil im Schulungsraum möglich machten. Die Kenntnisse der Teilnehmer*innen wurden durch vorbereitete Lückentexte im Zuge des ersten Teils der Übung wiederholt. 

Stationsbetrieb:

Der erste Teil der Übung fand im Bereich des Kremser Kreuzberges in Form eines Stationsbetriebes statt. Die Stationen beschäftigten sich mit den Themen Löschaufbau, Handwerkzeuge und Wassergasse. Als kleine Herausforderung mussten die Teilnehmer*innen die Stationen im Zuge eines Rundweges von ca. 3 Kilometer in vollständiger Einsatzbekleidung und mit der notwendigen Verpflegung bewältigen.

Nach einer kurzen Einweisung in der Fahrzeughalle, wurden die Fahrzeuge besetzt und zum Start- und Zielpunkt des Rundwegs verlegt. Von dort aus gingen die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen den Rundweg und somit in den Stationsbetrieb über. Die Orientierung von Station zu Station erfolgt anhand von Koordinaten oder Wegbeschreibungen.

Station LöschaufbauStation LöschaufbauStation HandwerkzeugeStation HandwerkzeugeStation HandwerkzeugeStation WassergasseStation WassergasseStation Wassergasse

Einsatzübungen:

Am zweiten Tag mussten die Teilnehmer*innen zwei Einsatzübungen bewältigen. Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten wurden somit gleich einsatzrealistisch auf die Probe gestellt. Bei beiden Übungen mussten die Teilnehmer*innen sich selbst organisieren und aus dem Bereitstellungsraum die Szenarien abarbeiten. 

Erste Einsatzübung - Bodenfeuer mit vermisster Person:

Nach der Einweisung im Bereitstellungsraum, machte sich Last 6 mit dem Löschaufbau und 4 Einsatzkräften zur ersten Lagefeststellung auf. Am Einsatzort wurde festgestellt, dass es sich um ein Bodenfeuer in einem Waldstück handelt und ein verletzter Forstarbeiter durch die Brandausbreitung eingeschlossen war. Die weiteren eintreffenden Einsatzkräfte von Tank 1 Krems machten sich gemeinsam mit den ersten Kräften unverzüglich an die Menschenrettung und Brandbekämpfung. Zur Bewältigung der Aufgaben wurden alle verfügbaren Einsatzkräfte, durch den Einsatzleiter, in zwei Gruppen geteilt. Die erste Gruppe baute einen Ankerpunkt auf und begann mit den Löscharbeiten,während sich die zweite Gruppe mit Handwerkzeugen und einem Tragetuch zur Menschenrettung ausrüstete. Nach ca. 30 Minuten waren alle Übungsziele erreicht und es konnte mit der Nachbesprechung und dem Herstellen der Einsatzbereitschaft begonnen werden.

Vorbereitung des LöschangriffesMenschenrettung Löschangriff im unwegsamen GeländeLöschangriff im unwegsamen GeländeHandwerkzeuge im EinsatzDie Nachbesprechung

Nach der ersten Übung stand eine verdiente Pause auf dem Programm. Da eine Brandbekämpfung im unwegsamen Gelände eine besondere Herausforderung darstellt, ist es wichtig auch ausreichend Pausen zu machen. Die Teilnehmer konnten ihren Hunger und Durst mit der Kaltverpflegung stillen und sich ein wenig erholen. Am Ende der Pause erfolgte die Einweisung der Teilnehmer in die zweite Einsatzübung und das neuerliche Besetzen der Fahrzeuge.

Zweite Einsatzübung - Flächenbrand im unwegsamen Gelände:

Die zweite Einsatzübung stellte die Teilnehmer*innen vor mehrere Herausforderungen. Das Einsatzgebiet stellte sich als sehr schwer zugänglich heraus. Angenommen wurde ein Flächenbrand unterhalb der Braunsdorfer Warte. Nach der ersten Lagefeststellung wurden wiederum zwei Teams gebildet. Team 1 machte sich wieder mit Handwerkzeugen zur Brandbekämpfung auf. Team 2 baute den Ankerpunkt auf und begann die Brandbekämpfung mit D-Rohren. Zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgung wurde ein vorgefundener IBC-Container (1000 Liter Fassungsvolumen) benützt. Solche Behältnisse werden von Winzer und Förster gerne als Wasserspeicher verwendet. Diese gilt es im Einsatzfalle ebenfalls zu auszunutzen. Nach ungefähr 40 Minuten konnte diese Übung beendet werden, da alle Übungsziele erreicht waren. Die anschließende Nachbesprechung direkt im Einsatzgebiet rundete die Übung ab.

Lagedarstellung mittels NebelmaschineLast 6 wird in Stellung gebrachtDie Ausrüstung muss zum Ankerpunkt gebracht werdenDer Ankerpunkt und die Löschleitung wird vorbereitetBearbeitung von Glutnestern mit den HandwerkzeugenFüllen des Löschrucksacks am Ankerpunkt

Nach dem gemeinsamen Aufräumen des Übungsortes, dem Einrücken und Herstellen der Einsatzbereitschaft wurde im Florianistüberl der Hauptwache noch eine ausführliche Feedbackrunde durchgeführt und die Erkenntnisse der beiden Halbtage reflektiert. 


Eingesetzte Kräfte:

17 Einsatzkräfte der Feuerwehr

1 Kommandofahrzeug
2 Mannschaftstransportfahrzeuge
1 Tanklöschfahrzeug
2 Versorgungsfahrzeuge
1 Wechselladefahrzeug

FW Hauptwache
FW Hollenburg
FW Krems-Süd
FW Rehberg
FW Thallern