Dienstag, 18. September 2007
Für den Bezirk Krems sind für ein Hochwasser üblicherweise drei Gewässer tonangebend: Donau, Kamp und Krems. Beim Hochwasser im September 2007 waren in erster Linie Starkregenfälle auslösend, diese waren aber lokal relativ stark begrenzt, so lag am Kamp eine völlig entspannte Situation vor und auch auf der Krems wurde nur die Warnstufe aber nicht der Alarmpegel erreicht.
Aber auch auf der Donau lief, aus Sicht von Gemeinde und Feuerwehr Krems, das Hochwasser ohne besondere Vorkommnisse ab: es gibt ein genaues Drehbuch für dieses Szenario und dieses wurde - unter Berücksichtigung der vorliegenden Prognosen und der tatsächlichen Erreignisse - Punkt für Punkt abgearbeitet.
Die Prognose für die Donau lag ja deutlich höher, als dann tatsächlich erreicht wurde, dennoch wurden alle Vorbereitungsmassnahmen genau auf den zu erwartenden Höchststand ausgelegt - das Ausmaß der Regenfälle ist ja nur schwer abzuschätzen gewesen. Der Aufbau des Hochwasserschutzes erfolgte gemeinsam von den Kräften des städtischen Bauhofes und der freiwilligen Feuerwehr.
Das große mediale Interesse an der Hochwassersituation hat einen Informationshunger sondergleichen ausgelöst. In den 4 Tagen mit hoher Wasserführung wurden am Webserver weit über 50.000 Besucher registriert. Die tatsächliche Anzahl liegt mit Sicherheit höher, da bei unserer Zählmethode Besucher mit der gleichen IP-Adresse (z.b. LWZ, Behörden, etc.) als nur ein Besucher gezählt werden.
Durch die rasche und umfassenden Information via Internet konnte im Vergleich zu ähnlichen Hochwässern die Anzahl der tatsächlichen Telefonate reduziert werden. In den 4 Tagen wurden daher "nur" knapp über 1100 Telefonate abgewickelt.
Der Abbau des Hochwasserschutzes erfolgt nun in den kommenden Tagen, hier wird aber naturgemäß mit geringerem Personaleinsatz als beim Aufbau gerarbeitet, andererseits müssen die Teile vor der Einlagerung gereinigt und gewartet werden, der Abbau kann aus logistischen Gründen nicht so schnell wie der Aufbau erfolgen.
Auch Medienarbeit wurde geleistet, hier gilt es immer die Gratwanderung zwischen Katastrophenstimmung und Beschwichtigung zu finden. Im Vorfeld gab es auf "Heute in Österreich" einen Bericht, dann eskalierte die Situation in Krems glücklicherweise nicht weiter und rückte so aus dem Brennpunkt des überörtlichen Interesses.