von WebteamZuletzt am Samstag, 2. November 2024 geändert.
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Die Bezirksalarmzentrale Krems/Donau
Die durchgehend besetzte Notrufannahmestelle steht den rund 81.000 Einwohnern des Bezirkes Krems (Stadt und Land) unter der Notrufnummer 122, bei Verkehrsunfällen, Bränden, Unwettern und vielen anderen Notsituationen zur Verfügung. Jährlich nimmt die Alarmzentrale rund 2.000 Notrufe und 10.000 Telefonate entgegen, betreut 122 Freiwillige- bzw. Betriebsfeuerwehren und alarmiert jährlich rund 5.000 Einsätze.
Ablauf eines Notrufgesprächs
„Notruf Feuerwehr, wo genau ist der Notfallort?“
Das wird die erste Wortmeldung sein, die Sie von unserer Disponentin oder unserem Disponenten hören werden, wenn Sie den Feuerwehrnotruf 122 wählen.
Die wichtigste Information, ist die genaue Örtlichkeit des Notfallgeschehens. Beschreiben Sie so genau wie möglich wo sich der Notfall befindet. Geben Sie Angaben wie:
Bei Unklarheiten werden wir Sie nochmals nach der Adresse fragen, um sicherzugehen, dass diese wichtige Information auch korrekt notiert wurde.
„Wie lautet Ihre Rückrufnummer?“
Als nächstes werden Sie nach Ihrer Rückrufnummer, unter der Sie erreichbar sind, gefragt, damit wir Sie zurückrufen können, wenn der Kontakt abbricht oder später noch weitere Informationen von Ihnen benötigt werden.
„Sagen Sie mir genau was passiert ist?“
Erzählen Sie nun genau was passiert ist. Bei einem Verkehrsunfall ist es beispielweise wichtig, die Anzahl der Verletzten bzw. die Anzahl der beteiligten Fahrzeuge weiterzugeben. Bei einem Brandereignis beschreiben Sie zum Beispiel, was genau brennt und bei einem Gebäudebrand, wie viele Personen eingeschlossen sind, sofern dies der Fall ist.
„Ich alarmiere jetzt die Einsatzkräfte! …“
Noch während des Gesprächs werden die definierten Einsatzmittel zum Einsatzort alarmiert. Ihr Notrufgespräch verzögert keinesfalls die Alarmierung. Beispielsweise bleibt die Disponentin oder der Disponent in besonders kritischen Situationen (z.B., wenn man selbst in einem Gebäude eingeschlossen ist) am Telefon bis die Feuerwehr eingetroffen ist. Besonders bei jungen Anrufern wie Kindern, bleiben wir in der Leitung und geben Anweisungen zum richtigen Verhalten in der aktuellen Gefahrensituation.
Bitte kooperieren Sie so gut als möglich, denn nur so können wir Ihnen ehestmöglich Hilfe zukommen lassen!
Der Betrieb
Die Bezirksalarmzentrale wird von mehreren Disponenten haupt- sowie ehrenamtlich besetzt. Werktags zwischen 6:00 Uhr und 18:00 Uhr ist die Alarmzentrale in der Obhut von Kameraden, die beim Magistrat beschäftigt sind und der Feuerwehr dienstzugeteilt sind. Neben Verwaltungstätigkeiten, Gerätewartung, etc... versehen sie auch Dienst in der Alarmzentrale.
Außerhalb dieser Zeiten ist die Alarmzentrale durch ein ehrenamtliches Mitglied besetzt.
Die Ausbildung ist für haupt- und ehrenamtliche Disponenten einheitlich.
Bei größeren Ereignissen kann der Diensthabende durch mehrere weitere Telefonisten und Disponenten unterstützt werden.
Das Einsatzleitsystem
Seit 2013 ist die Bezirksalarmzentrale Krems gemeinsam mit den Alarmzentralen in Amstetten und Mödling im Testbetrieb des Einsatzleitsystems der Notruf Niederösterreich GmbH eingegliedert und profitiert nun von einer vielseitigen Software mit immensen Datenmengen im Hintergrund wie Hausnummern, Objekten, Bergnamen, Wanderwegen, Straßen, Regionsbezeichnungen, uvm.
Ein weiterer Vorteil der Zusammenarbeit mit den anderen Alarmzentralen besteht darin, dass ein eingehendes Notrufgespräch zum nächsten freien Disponenten in Amstetten oder Mödling durchgestellt wird, wenn in Krems bereits ein Notrufgespräch geführt wird.
Sie werden genau nach demselben Schema, wie zuvor oben erwähnt, abgefragt und der aufgenommene Einsatz wird anschließend dem örtlich zuständigen Disponenten in Krems zur weiteren Bearbeitung im Einsatzleitsystem übergeben.
Im Dezember 2023 erfolgte die Umstellung auf das niederösterreichweite Einsatzleitsystem ELKOS. Dies ist ein Zusammenschluss aller Feuerwehralarmzentralen in Niederösterreich und ermöglicht eine noch bessere Zusammenarbeit für die Notrufabfrage und Einsatzbearbeitung.
Alarmierung
Zur Alarmierung der Einsatzkräfte stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Die geläufigste Variante ist die allseits bekannte Sirene, welche über einen sogenannten Fünf-Ton in Kombination mit einem Alarmprogramm über analogen Funkweg zur Sirenensteueranlage der Feuerwehr übertragen wird. Das Alarmprogramm löst von “Stiller Alarm” und “Feuer” (3x 15 Sekunden Dauerton mit jeweils 2x 7 Sekunden Pause dazwischen) über “Probe” (15 Sekunden Dauerton) bis hin zu den Zivilschutzsignalen die entsprechenden Sirenen aus.
Neben der Sirenenalarmierung werden auch digitale Meldeempfänger (Pager) ausgelöst, um auch wirklich alle notwendigen Feuerwehrmitglieder gesammelt (Sammelruf) oder auch einzeln (Schleife/Einzelruf) erreichen zu können. Zusätzlich werden hierzu parallel Informations-SMS versendet, um auch auf diesem Wege die notwendigen Informationen zugängig machen zu können.
Kommunikation
Die Alarmzentrale Krems nutzt für den Einsatz ausschließlich digitale Kommunikation nach außen zu den einzelnen Einsatzressourcen. Dadurch, dass das TETRA (TErrestrial Trunked RAdio) -Funknetz ähnlich wie das GSM-Handynetz aufgebaut ist, sind Funklöcher eine große Seltenheit geworden. Neben den Notrufleitungen und dem TETRA-Funk steht die Bezirksalarmzentrale Krems mit den beiden Partner-Alarmzentralen auch direkt über das Einsatzleitsystem in Verbindung.
Brandmeldeanlagen
Der Knotenpunkt für alle im Bezirk angesiedelten Brandmeldeanlagen befindet sich ebenfalls in der Alarmzentrale Krems. Hier laufen die Systeme der Firmen ComOne, A1 und Ellbogen zusammen. Sobald es in einem der Objekte in denen eine solche Brandmeldeanlage installiert ist, zu einer Brandfrüherkennung kommt, wird dies optisch sowie akustisch in der Alarmzentrale signalisiert. Anhand der „TUS (Telemetrie- und Sicherheitsdienst) - Nummer“ kann das Objekt, in dem ein Brand erkannt wurde, identifiziert und so die Einsatzkräfte unverzüglich dorthin alarmiert werden.
Call-Center
Nachdem im Jahr 2008 die Feuerwehrzentrale Krems umgebaut und erweitert wurde, wurde angedacht, für Großschadensereignisse eigene Räume zur Verfügung zu stellen. Das Callcenter soll die Bezirksalarmzentrale Krems in einsatzstarken Situationen unterstützen bzw. teilweise entlasten.
Tür an Tür zur Bezirksalarmzentrale wurde ein Raum zur Erweiterung geschaffen. Somit stehen in Summe sechs abgeschirmte Telefonarbeitsplätze zur Verfügung, welche jedoch aufgrund des breiten Funktionsspektrums der Telefonanlage der Feuerwehr Krems/Donau beliebig hochskaliert werden können. Die eigentliche Alarmierung und Informationsweitergabe kann so in Ruhe in der Alarmzentrale selbst erfolgen. Das "Krisen-Call-Center" wird außerdem für Besprechungen des Krisen-/Einsatzleitstabes genutzt.
Die Disponenten der Bezirksalarmzentrale Krems: