Praxisübung der Arbeitsgruppe Vegetationsbrandbekämpfung

von Christoph GruberZuletzt am Montag, 13. Juli 2020 geändert.
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Nahezu alle Vegetationsformen finden sich im Kremser Stadtgebiet. Über 3200 Hektar sind mit Auwald, Trockenrasenflächen oder auch Hochwald bewachsen und stellen verteilt über 400 Höhenmeter eine Herausforderung für die Kremser Feuerwehr dar. Seit knapp drei Jahren beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe mit der Bekämpfung von Wald- und Flurbränden. Als Grundlage für weiterführende Ausbildungen wurden vergangenes Wochenende mehrere Szenarien beübt.

Der Übungsabend am Freitag wurde am Kremser Kreuzberg abgehalten, neben den Grundlagen der Brandbekämpfung von Flur und Wald, wurden weitere Faktoren wie Wetter, Topografie und Jahreszeiten besprochen. Ein Ausflug in die Kartenkunde und Orientierung im Gelände schloss die dreistündige Ausbildungseinheit ab.

Am Samstag war das Ziel Ausbildungseinheiten und deren Belastung zu testen. Im steileren Waldgebiet wurde mit Handwerkzeugen eine Brandschneise angelegt, um ein fiktiv näherndes Feuer zu stoppen oder auch für Nachlöscharbeiten den verbrannten Boden aufzuarbeiten. Mit diesem Versuch soll den Führungskräften eine Basis geboten werden den notwendigen Kräfteeinsatz richtig zu kalkulieren. Damit diese kräftezehrende Arbeit möglichst effektiv ausgeführt wird wurden hier auch mehrere Vorgehensarten evaluiert.

Um die Wirksamkeit von Löschrucksäcken zu planen und einen Ankerpunkt richtig aufzubauen, wurde in der zweiten Übung ein Weingarten bewässert auch hier ging es darum Grundlagen für eine weitere Ausbildung zu finden. Der Umgang mit Kleinlöschgeräten, Löschrucksäcken wurde intensiv beübt. In der Zukunft wird auch eine Riegelstellung und die Löschwasserversorgung in unseren Weingartenterrassen ein wichtiger Punkt der Ausbildung.

Den Abschluss der Ausbildung bildete ein kurzer Belastungsmarsch. Mit unterschiedlichsten Bekleidungskombinationen (von voller Schutzbekleidung bis zur leichten Einsatzbekleidung) ging es über einen steileren Wanderweg zur Braunsdorferwarte. Um eine einsatzmäßige Belastung zu simulieren trug jeder Teilnehmer 20 Liter Wasser am Rücken mit. Hier zeigte sich deutlich, dass bei längeren Anmarschwegen, klar überlegt werden muss, welches Gerät wie getragen wird, welche Bekleidung getragen wird und Personalreserven rasch zu bilden sind.

Im Laufe der Praxisausbildung wurden viele Inputs gesammelt, welche aufbereitet in Ausbildungen für Mannschaft und Führungskräfte einfließen werden.

Neben der Ausbildungsplanung werden aktuell für das gesamte Stadtgebiet, besonders der Wald und Vegetationsflächen, Gebietspläne erarbeitet. In diesen sollen Zufahrtswege für die Löschfahrzeuge, Aufstellungsorte und Wasserübergabestellen verzeichnet werden. Diese Pläne sollen nicht nur bei der Brandbekämpfung eine wertvolle Hilfe sein, sondern für alle Einsatzarten im herangezogen werden können. In den vergangen Monaten wurden die Rohdaten von den einzelnen Feuerwachen erhoben und nun werden diese aufbereitet.