von Gernot RohrhoferZuletzt am Dienstag, 20. Juli 2021 geändert.
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Heftige Gewitter haben am Sonntag, 18.07.2021, zu einem Großeinsatz von hunderten Feuerwehrleuten im Bezirk Krems geführt. Auch 24 Stunden später waren am Montagnachmittag die Aufräumarbeiten im Gange. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren dabei, Keller auszupumpen, Straßen von Vermurungen zu befreien oder die Bevölkerung beim Ausräumen ihrer Häuser zu unterstützen. Stand Montagmittag wurden 120 Gebäude überflutet, mehrere Brücken verklaust und kleinere Straßenabschnitte zerstört. Die betroffene Region wurde zum Katastrophengebiet erklärt.
"Nachdem bereits am Sonntag 800 freiwillige Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner aus 70 Feuerwehren im Einsatz waren, waren es am Montag neuerlich 200", sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Boyer. Er bedankte sich für den unermüdlichen Einsatz - auch bei den Mitgliedern der Katastrophenhilfsdienst-Züge, die sich aus Gföhl, Langenlois und dem Bezirk Tulln auf den Weg ins Krisengebiet gemacht haben und bis Sonntagnacht im Einsatz waren.
Besonders betroffen waren die Ortschaften Eggendorf, Furth bei Göttweig, Furth-Palt, Höbenbach, Hörfarth, Meidling im Tal, Paudorf und Steinaweg. Innerhalb von zwei Stunden hatte es am frühen Sonntagnachmittag 150 Liter pro Quadratmeter geregnet. Die Folge waren reißende Bäche, die sich aufgrund der Wassermassen gebildet haben und durch die Straßen der betroffenen Ortschaften gerauscht sind. Bewohnerinnen und Bewohner waren in ihren Häusern eingeschlossen, selbst die Feuerwehr in Höbenbach ist festgesessen und konnte nicht ausrücken.
Auch Feuerwehrtaucher der Tauchgruppe Nord waren an Ort und Stelle. Sie haben unter anderem bei Furth einen Container gesichert, der von den Wassermasser der Fladnitz mitgerissen worden war. Dadurch konnte verhindert werden, dass der Container weiter abgetrieben wird und eine der nachfolgenden Brücken beschädigt. Bei Steinaweg haben sie fünf Pferde gerettet, die in ihrer Koppel eingeschlossen waren.
Zum Einsatz kamen auch sechs Großpumpen aus Krems, Tulln und St. Pölten, die pro Stunde jeweils 200.000 Liter Wasser fördern können. Ebenso wurden 15 Feuerwehrzillen ins Krisengebiet gebracht und standen dort im Einsatz.
Zahlreiche Unwettereinsätze gab es am Sonntagnachmittag auch im Stadtgebiet von Krems. Alleine nördlich der Donau waren es 43, die von der Hauptwache Krems und der Feuerwache Gneixendorf abgearbeitet wurden. Die Feuerwachen Angern, Egelsee, Hollenburg und Thallern wiederum waren bei Auspumparbeiten südlich der Donau im Einsatz.
Deutlich entspannt hat sich die Lage entlang der Donau. Diese führte ein zwei- bis fünfjährliches Hochwasser, der Pegel ging seit Montagfrüh aber kontinuierlich zurück. "Wir waren hier durch den teilweisen Aufbau des Hochwasserschutzes bestmöglich gerüstet, noch besser ist es natürlich, wenn dieser erst gar nicht notwendig ist", so Boyer.