von Florentin BaumgartnerZuletzt am Sonntag, 24. Juli 2022 geändert.
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Am 16. Juli rückte der Zug Nord des Sonderdienstes Waldbrandbekämpfung zum ersten gemeinsamen Einsatz der Waldbrandsaison 2022 nach Großmittel aus. Am dortigen Truppenübungsplatz des Bundesheeres war bereits am Mittwoch zuvor ein Waldbrand ausgebrochen. Zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren und der Einsatzkräfte des Bundesheeres wurden am Freitag die Züge Süd und Ost des Sonderdienstes Waldbrandbekämpfung hinzugezogen. Am darauf folgenden Samstag gingen dann die Züge Nord und West mit ihren speziell für den Wald- und Vegetationsbrand ausgebildeten Mannschaften und Sondergerätschaften in den Einsatz. Florentin Baumgartner, Christoph Gruber und Dominik Kormesser von der Feuerwehr Krems standen mit dem Sonderdienst hier im Einsatz.
Um 05:30 rückte der Zug Nord vom Sammelpunkt Hauptwache der Feuerwehr Krems mit zwei Waldbrand-Pickups, wovon einer bei der Feuerwehr Höbenbach im Bezirk Krems stationiert ist, und zwei Hilfeleistungsfahrzeugen-Waldbrand zum Einsatzort aus. Nach Einsatzbesprechung und Sicherheitsunterweisung vor Ort wurden gemeinsam mit Zug West die zugewiesenen Positionen am TÜPL bezogen.
Die Sonderdienst-Kräfte bauten in ihren Einsatzabschnitten über mehrere hundert Meter Riegelstellungen auf, wobei jeweils ein 8000 Liter fassender Faltbehälter den Ankerpunkt bildete. Dort waren auch die Fahrzeuge der jeweiligen Mannschaften stationiert, um bei Aufflammen eines Glutnestes schnellstmöglich intervenieren zu können. Die Riegelstellungen dienten als geschlossene Verteidigungslinie, sollte sich der Brand in größerem Ausmaß wieder entzünden und ausbreiten. Aufgrund der Gefahr von Blindgängern durfte allerdings nur auf freigegebenen Wegen und mit äußerster Vorsicht gearbeitet werden.
Die HLF2-WB wurden zum Benetzen der bewachsenen Flächen entlang der Wege eingesetzt, um ein erneutes Aufkommen des Brandes in der trockenen Vegetation zu verhindern. Zum Ablöschen der mit steigenden Temperaturen wieder aufflammenden Glutnester entsendete die Einsatzleitung zusätzlich die Pickups mit Waldbrandaufbau, welche mit Strahlrohren die Wasserwerfer der HLF unterstützten.
Die Löschwasserversorgung am Gelände gestaltete sich schwierig und war über Pendelverkehr von Großtanklöschfahrzeugen der KHD-Züge umliegender Bezirke und Fahrzeugen des Bundesheeres eingerichtet worden. Dementsprechend war ein Wasserübergabeplatz an einer Zisterne aufgebaut worden, welcher die Fahrzeuge mit Löschmittel versorgte.
Die im Laufe des Tages steigende Hitze und die extreme Trockenheit brachten nicht nur die Gefahr der Wiederentzündung des Brandes mit sich, sondern stellten auch eine erhebliche Herausforderung für die Einsatzkräfte dar. Mit Rückgang der Temperaturen gegen Abend konnte um 20:00 Uhr der Einsatz der Sonderdienstkräfte beendet und nach einer Nachbesprechung des Einsatztages die Heimreise angetreten werden.