Kremser Einsatzkräfte in Korsika

von Christoph GruberZuletzt am Mittwoch, 23. August 2023 geändert.
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Auch heuer verschlug es die Kremser Mitglieder des Sonderdienstes Waldbrandbekämpfung wieder  nach Frankreich, diesmal auf die Insel Korsika. Im Rahmen des Prepositioning-Programms des EU-Zivilschutzmechanismus wurde eine Einheit des niederösterreichischen GFFFV-Moduls (Ground-Forest-Fire-Fighting using Vehicles, übersetzt „bodengebundene Waldbrandbekämpfung mit Fahrzeugen") für zwei Wochen zur „Unité d’Instruction et d’Intervention de la Sécurité Civile Numéro 5 (UIISC5)“, der in der Stadt Corte stationierten Einheit des militärisch organisierten französischen Zivilschutzes, entsandt. Seitens der Feuerwehr Krems machten sich zuerst Florentin Baumgartner und eine Woche später Christoph Gruber auf den Weg nach Korsika.

Was ist „Prepositioning“? Prepositioning bedeutet, dass, auf Anforderung von am EU-Zivilschutzmechanismus teilnehmenden Staaten, an neuralgischen Punkten einer Region Einheiten zur Waldbrandbekämpfung in Bereitschaft positioniert werden, um im Ernstfall schnellstmöglich eingreifen zu können. Auf internationaler Ebene werden hierzu Einheiten verschiedener Staaten in gefährdeten Gebieten zur Unterstützung der lokalen Kräfte stationiert. Auch wenn der Einsatz mit den wichtigsten Teil dieses Programms darstellt, geht es vor allem um Erfahrungsaustausch, gemeinsames Training und natürlich auch Knüpfen von Kontakten unter den internationalen Waldbrandeinheiten.

Gleich am ersten Tag durften die Sonderdienstkräfte mit den französischen Kolleginnen und Kollegen an vordester Front in den Einsatz gehen und konnten gemeinsam mit zwei Helikoptern und den alarmierten zivilen Feuerwehrkräften den Brand im steilen Gelände des Restonica-Tals schnell eindämmen.

Die darauffolgenden Tage waren gefüllt mit Kennenlernen der französischen Taktiken, den dazugehörigen Gerätschaften und vor allem sehr viel persönlichem Austausch mit Einsatzkräften aus ganz Frankreich, welche im Rahmen eines nationalen Prepositionings auf Korsika stationiert waren. Ein Highlight waren definitiv die Vorführung der Löschtechnik der Hubschrauber und Löschflugzeuge sowie der Besuch der jeweiligen Stützpunkte im Süden der Insel.

 

 

Doch Ausrüstung funktioniert nur gemeinsam mit der wichtigsten Komponente, nämlich den Menschen. Die Kameraden des Sonderdienstes wurden von Anfang an von den französischen Kameradinnen und Kameraden herzlich aufgenommen und trotz vieler unterschiedlicher Arbeitsweisen und Organisation kristallisierte sich schnell eine große Gemeinsamkeit heraus: Als Feuerwehrleute haben alle das selbe Ziel: Menschen zu helfen und Brände zu bekämpfen. Und dieser Gedanke ist ein zwar sehr kleiner aber definitiv ein sehr starker Bestandteil des europäischen Gedankens eines großen gemeinsamen Miteinanders und internationaler Zusammenarbeit.