von Christoph GruberZuletzt am Mittwoch, 27. Dezember 2023 geändert.
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Die Tage vor dem Heiligen Abend standen für die Feuerwehr Krems nicht nur im Zeichen von vorweihnachtlicher Besinnlichkeit, sondern steigende Pegel auf Donau und Kremsfluss und das Sturmtief Zoltan, welches für orkanartige Böen sorgte, waren etwas Grund zur Sorge.
Im Vergleich zu anderen Gebieten in Niederösterreich blieb es in Krems ruhig, trotzdem galt es sieben Einsätze aufgrund von Zoltan abzuarbeiten.
Am 21. Dezember kam es um 14:00 Uhr zum ersten Notfall. In der Symalenstraße hielt eine große Werbetafel der Windlast nicht stand und stürzte auf ein parkendes Auto. Die etwa sechs Meter lange Wand verletzte glücklicherweise niemanden und der PKW erlitt auch nur Lackschäden. Mit dem Kran des Wechselladefahrzeuges wurde sie vom Fahrzeug gehoben und gesichert abgelegt.
Nach einer Auslösung einer Brandmeldeanlage und der Rettung einer Katze von einem Fenstersims forderten am Freitag, den 22. Dezember die Kameraden der Feuerwehr Paudorf die Kremser Drehleiter zur Unterstützung bei Sicherungsarbeiten an einem Gebäude an. Mehrere Dachplatten lösten sich und stürzten auf die L100. Am Dach wurden weitere lose Teile gesichert und somit weitere große Schäden verhindert.
Am 23. Dezember rückten die Einsatzkräfte der Feuerwachen Krems-Süd und der Hauptwache zu einem umgestürzten Baum auf die B37a aus. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war der Großteil bereits von den Kräften der Straßenmeisterei entfernt, seitens der Feuerwehr wurden diese noch beim Reinigen der Fahrbahn unterstützt.
Wenig später gingen Meldungen ein, dass Teile einer Fassade im Bereich der Wienerstraße vom Sturm weggerissen wurden. An der Einsatzstelle stellte sich heraus, dass knapp 30 m² einer Deckenunterkonstruktion vom Sturm weggerissen wurden. Zwei PKW wurden auf dem Parkplatz darunter beschädigt. Auf der B35 flogen Teile der Konstruktion herum. Sofort wurden die Ausgänge der Geschäfte und die zum Objekt gehörige Tiefgaragenausfahrt gesperrt. Mit der Drehleiter und Schneidgeräten wurden lose hängende Teile entfernt. Zeitgleich wurden der Jurist der Stadt Krems und von den Eigentümern der Baumeister des Objekts herbeigeholt. Nach etwa einer Stunde war die Konstruktion soweit gesichert, dass die PKW aus der Tiefgarage ausfahren konnten. Seitens der Stadt Krems wurde eine einseitige Sperre der Wiener Straße veranlasst, um bei einem weiteren Versagen der Konstruktion niemanden zu gefährden. Der Eigentümer organisierte eine Fachfirma, welche sich am Christtag um die fachmännische Sicherung kümmerte. Seitens der Feuerwehr wurde die Konstruktion noch provisorisch gesichert und nach drei Stunden konnte dieser Einsatz beendet werden.
Während dieser Tätigkeiten galt es von der Feuerwache Egelsee zwei Schadenstellen zu bearbeiten. Am Rosenhügel war ein Telefonmast gebrochen und drohte umzustürzen. Mit der Motorkettensäge wurde dieser kontrolliert umgelegt und somit gesichert. Und im Alauntal blockierte ein umgestürzter Baum die Straße, ebenso wurde dieser mit der Kettensäge zerkleinert und die Straße passierbar gemacht.
Von Freitag bis Sonntag stand auch die Donau unter starker Beobachtung der Einsatzkräfte. Aufgrund des Überschreitens div. Alarmgrenzen stand im Raum, dass die Feuerwehr auch Teile des Hochwasserschutzes in Krems-Stein aufbauen muss. Glücklicherweise war der Scheitelpunkt erreicht, ehe die Feuerwehr Krems auch operativ in den Einsatz gehen musste.
Im Bereich des Kremsflusses wurden in den Morgenstunden des 24. Dezembers Wegsperren errichtet. Aber auch hier ließen die Pegelstände rasch wieder nach.
Ob durch den Sturm verursacht ist noch unklar, jedenfalls wurde der Heilige Abend in den Bereichen Stein und Mitterau lautstark von Sirenen-Alarmen gestört. Aus noch ungeklärter Ursache lösten diese Sirenen mit dem Programm Feuer (welches einen Feuerwehreinsatz alarmiert) mehrmals aus. Nach der Kontrolle, ob nicht tatsächlich ein Feuer vorliegt, wurden diese Sirenen deaktiviert.
Für die Kremser Einsatzkräfte waren diese Tage zum Glück nicht so fordernd, trotzdem wurden einige hundert Einsatzstunden freiwillig geleistet.
Seitens der Bezirksalarmzentrale Krems waren die Disponenten jedoch deutlich mehr gefordert. Im Bezirk Krems wurden die Feuerwehren zu etwa 30 Einsätzen alarmiert, jedoch gingen auch viele Notrufe aus ganz Niederösterreich in der Alarmzentrale ein. So wurden von 22. Dezember bis in die Mittagsstunden des 24. Dezember über 150 Notrufe für auch andere Teile Niederösterreichs aufgenommen.
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