Branddienstübung im ehemaligen Club Rendezvous

von Thomas WechtlZuletzt am Sonntag, 2. Juni 2024 geändert.
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Am Dienstag, dem 28. Mai, fand im ehemaligen Club Rendevouz, auch bekannt als "Herzerlhaus", eine intensive Kleingruppenübung für das Sachgebiet Branddienst statt. Aufgrund des bevorstehenden Abrisses des Gebäudes setzte das Ausbilderteam alle Hebel in Bewegung und ermöglichte es, dass sechs Atemschutztrupps in jeweils drei Durchgängen das Gebäude unter realistischen Bedingungen beüben konnten.

Durch die dichte Vernebelung und die beengten Verhältnisse wurde den Einsatzkräften alles abverlangt.

Doch beginnen wir von vorne: Das Ausbilderteam erfuhr auf Umwegen von der Schließung und dem geplanten Abriss des ehemaligen "Herzerlhaus". Schnell war klar: Diese Übung muss zügig geplant und umgesetzt werden. Gesagt, getan. Nach dem Versand einiger Mails und den erhaltenen Rückmeldungen konnten die Trupps in zwei Schichten und jeweils zwei Durchgängen im Club Rendevouz üben, ohne Rücksicht auf die Bausubstanz nehmen zu müssen. Wie in realen Einsätzen kamen Brechwerkzeuge wie das Halligan Tool, Äxte und Vorschlaghämmer zum Einsatz, um versperrte Türen zu öffnen und Hindernisse zu beseitigen.

Im Vordergrund standen jedoch die Personensuche in stark verrauchten, beengten Gebäudeteilen, das gewaltsame Öffnen versperrter Türen sowie die Rettung von Personen, die versuchten, sich durch ein Fenster im ersten Obergeschoss in eine rauchfreie Zone zu retten. Die eingesetzten Übungspuppen wogen zwischen 40 und 80 Kilogramm und brachten die Atemschutztrupps ordentlich ins Schwitzen, zumal die Atemschutzausrüstung selbst bereits rund 25 Kilogramm wiegt. Daher ist es unerlässlich, dass alle Einsatzkräfte topfit und bei bester Gesundheit in den Ernstfall gehen.

 

 

Nach Abschluss des ersten Durchgangs wurden die Atemschutzflaschen zügig ausgetauscht. Ein kurzes Briefing für den zweiten Durchgang offenbarte, dass es nun in den Bereich des Hallenbads und der Sauna ging. Das leere Becken stellte eine erhebliche Absturzgefahr für die Einsatzkräfte dar. Die Trupps betraten gleichzeitig das Gebäude und durchsuchten systematisch alle Bereiche des Bads und der Sauna. Schnell waren nahezu alle vermissten "Personen" gefunden. Eine Person war beim Versuch, das Gebäude zu verlassen, in den leeren Pool gestürzt und konnte sich nicht mehr selbst befreien. Ein Mitglied des Atemschutztrupps machte sich auf die Suche im Pool. "Person gefunden, aber verletzt", hallte es durch die Badehalle. Die anderen Truppmitglieder eilten herbei, um den "Verletzten" aus dem Pool zu heben und zur weiteren medizinischen Versorgung nach draußen zu bringen. Anschließend unterstützten sie ihren Kameraden beim Verlassen des Pools.

Nach dem Ende der Übung wurden alle Gerätschaften gereinigt und auf die Fahrzeuge verstaut. Das Gebäude wurde vollständig entraucht und abschließend bei normalen Sichtbedingungen begangen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.