von Markus FaschingZuletzt vor 2 Tagen geändert.
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Am späten Abend des 27. Juni 2025 wurde die Feuerwehr Krems zu einem nicht ungewöhnlichen Einsatz in eine Wohnhausanlage mit mehreren hundert Bewohnerinnen und Bewohnern gerufen. Nachbarn hatten einen durchgehend piepsenden Heimrauchmelder in einer der Wohnungen bemerkt und folgerichtig den Notruf gewählt. Gegen 22:30 Uhr rückten die Einsatzkräfte mit einem Tanklöschfahrzeug sowie der Drehleiter zum Einsatzort aus (siehe auch das Alarmierungsprotokoll).
Vor Ort bestätigte sich die Lage: Ein Rauchmelder hatte ausgelöst und schrillte im Innenhof so laut, dass fast alle Nachbarn bereits darauf aufmerksam wurden. Bei genauer Erkundung durch den Einsatzleiter stellte sich jedoch heraus, dass eine Polizeistreife bereits gegen 20:00 Uhr wegen derselben Meldung vor Ort war, jedoch der Rauchmelder von alleine wieder aufgehört hatte.
Bei der Außenerkundung wurde bei der betroffenen Wohnung, bei der die Fenster gekippt waren, kein Rauchaustritt festgestellt, und auch bei den umliegenden Wohnungen wurde kein Brandgeruch wahrgenommen. Nachbarn konnten bestätigen, dass der Bewohner nicht zuhause ist. Daher gab es für den Einsatzleiter vorerst keinen Grund zur Dringlichkeit, und eine gewaltsame Öffnung der Türe wäre nicht gerechtfertigt gewesen.
Durch die ebenfalls erneut angerückten Polizeikräfte konnte nach einiger Recherche ein telefonischer Kontakt mit dem Wohnungsbesitzer hergestellt werden. Dieser befand sich jedoch im Burgenland und es war ihm unmöglich, zeitnah vor Ort zu sein. Zwischenzeitlich hörte der Rauchmelder auch für einige Minuten auf, begann jedoch wieder mit dem Alarmton. Da dies einen unerträglichen Zustand für die Bewohner darstellte und an eine Nachtruhe nicht zu denken gewesen wäre, entschieden die Einsatzkräfte, mit ihrer Spezialausrüstung zu helfen. Ein Einstieg über den im Innenhof liegenden Balkon stellte sich als einzige praktikable Möglichkeit dar. Jedoch war eine Zufahrt mit der Drehleiter aufgrund einer zu kleinen Durchfahrt nicht möglich. Auch mit tragbaren Leitern konnte die betroffene Etage nicht erreicht werden.
Da sich unter den ausgerückten Kräften ein ausgebildeter Höhenretter befand, wurde nach kurzer Lagebesprechung mit dem Einsatzleiter entschieden, eine Abseilaktion vom darüberliegenden Stockwerk durchzuführen. Nach dem raschen Aufbau der notwendigen Seiltechnik konnte der Feuerwehrmann über den Balkon in die Wohnung einsteigen und dem nervenden Piepen ein für alle Mal ein Ende bereiten. Die Bewohner bedankten sich mit einem lauten Applaus bei den Einsatzkräften.
Auf dem Balkon selbst wurde eine angebrannte Pfanne mit Speiseresten vorgefunden – offenbar die Ursache für den Alarm. Der Rauchmelder lag daneben auf dem Balkon und war augenscheinlich nicht korrekt abgedreht worden, weswegen er im Alarmmodus immer wieder erneut anschlug. Ein Brandgeschehen konnte somit ein für alle Mal ausgeschlossen werden.
Nach dem Rückbau der Sicherungsausrüstung und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft rückten die Kräfte der Feuerwehr Krems nach ca. zwei Stunden wieder ein.
Dass man den Alarm eines Rauchmelders immer Ernst nehmen und handeln muss, zeigte erst zwei Tage zuvor ein Einsatz im Nachbarort Rohrendorf bei Krems. Hier wurden ebenfalls Nachbarn auf den Alarm aufmerksam und weckten den Bewohner, der in den Nachtstunden ein Essen am Herd vergessen hatte. Die Wohnung wurde komplett verraucht - nicht auszudenken, was ohne Rauchmelder passiert wäre. Hier finden Sie den genauen Bericht: https://www.feuerwehr-rohrendorf.at/node/526
Heimrauchmelder retten Leben!
Heimrauchmelder erkennen Brände bereits in der Entstehung und warnen mit lautem Signalton – oft lang, bevor sich Rauch oder Flammen bemerkbar machen. In beiden Fällen hat ein funktionierender Melder dafür gesorgt, dass Nachbarn aufmerksam wurden und rechtzeitig Hilfe verständigten. Ist Ihr Zuhause durch einen Rauchmelder geschützt?
Unser Tipp:
Wenn Sie einen piepsenden Rauchmelder hören – zögern Sie nicht! Lieber einmal zu viel als einmal zu spät die Feuerwehr rufen. Ihr aufmerksames Verhalten kann Leben retten.
7 Einsatzkräfte der Feuerwehr
1 Drehleiter
1 Hilfeleistungsfahrzeug
FW Hauptwache
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