Freitag, 27. Juni 2008
Ein Frühwarnsystem für das Kremstal
Zur besseren Warnung der Bevölkerung und der Einsatzorganisationen im Hochwasserfall haben die Kremsflussgemeinden Krems, Senftenberg und Gföhl die Verwirklichung eines Frühwarnsystemes gemeinsam getragen.
Im Zuge der wasserrechtlichen Verfahrens "Hochwasserschutz Kremsfluss" wurde vom Hochwasserschutzbeauftragten der Stadt Krems, Walter Strasser die Errichtung von Fernübertragungspegel aus Hohenstein und Senftenberg gefordert. Diese Pegel dienen für die Frühwarnung und Alarmplanauslösung zum Schutze der Kremser Bevölkerung.
Bereits beim erhöhten Wasserstand Mitte August war diese Information von großem Wert. Obwohl noch im Probebetrieb konnte über die Homepage der Feuerwehr Krems der jeweils aktuelle Wasserstand den Bürgern mitgeteilt werden.
Auch für die Einsatzleitung war dies eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Sperre von Fußwegen, Brückenbeobachtungen, Verklausungsbeseitigungen usw. Obwohl die Pegelanzeige noch nicht "offiziell" war, wurde diese Information während des erhöhten Wasserstandes rund 2500x abgerufen...
Fertigstellung
Am 5.10. 2005 waren nunmehr die letzten Arbeiten durchgeführt. Hiermit ist die Pegelfunktion, Übertragung, laufende Information und Dokumentation gesichert ist.
Den aktuellen Wasserstand, die aufgearbeiteten Pegelkurven aber auch die Rohdaten können jederzeit über die Homepage der Feuerwehr Krems eingesehen werden (Hier ein direkter Link zur Pegelanzeige). Im Hochwasserfall werden auch Querverweise im Internetangebot der Stadt Krems gesetzt.
Zur Abrundung wird als Service eine SMS-Alarmierung im Hochwasserfall angeboten. Auf dieser Seite kann sich jeder interessierte Bürger zum kostenpflichtigen SMS-Frühwarnsystem anmelden. Derzeit ist dieser Service nur für den Kremsfluss verfügbar, soll aber bald auch auf die Donau ausgeweitet werden. Das Abonnement mit einjähriger Laufzeit wird mit einem Kostenersatz von € 12,-- abgedeckt.
Wie es funktioniert
Die Technik der Pegelanlagen sieht in Senftenberg und Hohenstein einen Druck- und einen Ultraschallsensor vor. Damit wird der Wasserstand über einem Zeitraum von 5 Minuten gemittelt aufgezeichnet. Die zwei Sensoren mit unterschiedlicher Technik sollen die Ausfallsicherheit bei Verschlammung bzw. Eisbildung erhöhen.
Die Werte werden über Modem in die Feuerwehrzentrale in Krems übertragen und dort gespeichert und aufbereitet. Bei niedrigen Wasserstand werden die Werte nur 1-2 täglich übertragen - damit sollen die laufenden Betriebskosten niedrig gehalten werden. Im Hochwasserfall wird das intervall laufend verkürzt, im Extremfall kann der Wert alle 5 Minuten abgeholt werden.
Sollte die Fernübertragen ausfallen stehen örtliche Ableseinrichtungen in den Feuerwehrhäusern Hohenstein und Senftenberg zur Verfügung. Sollten auch diese Ausfallen sind Lattenpegel angebracht die von örtlichen Feuerwehrkräften abgelesen und per Funk oder Telefon an die Feuerwehrzentrale übermittelt werden könnten. In weiterer Folge werden die Werte händisch eingegeben und stehen damit den Bürgern wieder zur Verfügung.
Bei Auftreten des Hochwasserwarnpegelwertes wird im Dienstzimmer der FF Krems ein interner Alarm ausgelöst. Der Diensthabenden führt danach die schriftlich festgelegten Maßnahmen des Kremsflussalarmplanes im Einvernehmen mit dem kleinen Einsatzleitstab des Magistrates der Stadt Krems durch.
Um Missverständnisse auszuschließen: Durch die Pegelübertragung kann ein Hochwasser nicht verhindert werden. Der Vorteil liegt darin, dass die Bevölkerung im Kremstal vor extremen Situationen rechtzeitig gewarnt und zu Eigenvorbereitungen aufgerufen werden kann.
Lesen Sie auch hier den Bericht zu den Installationsarbeiten und hier die Presseaussendung der Stadt Krems.